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Hagebutte im Portrait und Rezepte

„Ein Männlein steht im Walde, …“ schon dieses Lied wurde einst der Hagebutte gewidmet. Sie ist den meisten bekannt und derzeit findet man in fast jeder Hecke die kleinen roten Farbtupfer, an denen man sich erfreuen kann.


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Botanik:

Die Hagebutte ist die Frucht der Rosen und erwächst aus dem Blütenboden. Je nach Rosenart schauen die Hagebutten unterschiedlich aus, es können jedoch alle Arten verwendet werden. Zu finden sind sie in Hecken, Wald- oder Wegrändern und Ödflächen in ganz Europa. Sie haben eine orange-rote Farbe und sind kahl sowie meist eiförmig. Die Blätter der Rose sind gefiedert mit 5-7 Fiederblättchen. Vor dem Frost sind die Früchte noch hart und enthalten etwas mehr Vitamin C, nach dem Frost werden sie weicher und auch süßer. Achtung beim Sammeln, Rosen haben Stacheln.

Inhaltsstoffe:

Hauptsächlich ist die Hagebutte für ihren Vitamin C-Gehalt bekannt. Des Weiteren sind Vitamin A, B, E, K, Carotinoide, Flavonoide, verschiedene Säuren, Gerbstoffe, Magnesium, Eisen, Natrium und ätherische Öle enthalten.


Wirkung:

Meist wird die Hagebutte aufgrund des hohen Vitamin C-Gehaltes zur Behandlung von Grippe, zur Vorbeugung vor Erkältungen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Neue Studien haben auch die positive Wirkung bei Arthrose-Erkrankungen belegt. Sie hilft bei dem Aufbau von Knorpelgewebe, stabilisiert die Zellmembran, wirkt entzündungshemmend und lindert Gelenkschmerzen. Somit wird sie zur Linderung von Schmerzen und Gelenksteife verwendet.


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Anwendung und Rezepte:

Die meisten machen spätestens als Jugendliche mit der Hagebutte in Form des „Juckpulvers“ ihre Bekanntschaft. Diese juckende Eigenschaft verdankt die Hagebutte den Brennhaaren, welche im inneren der Frucht enthalten sind. Diese können die Schleimhäute im Rachenbereich und im Magen reizen und es kann zu Unwohlsein und Atembeschwerden kommen. Deshalb sollten die Hagebutten ausgekratzt, gefiltert oder gemixt werden.

Hagebuttentee:

Die Hagebutten werden meist als Tee getrunken. Das Vitamin C ist hitzelabil, allerdings bleibt es in Teezubereitungen weitestgehend erhalten. Dies wird auf die enthaltenen Begleitstoffe, unter anderem Flavonoide, zurückgeführt.

Für den Tee werden die Hagebutten vor dem Frost geerntet, der Blütenstand entfernt, geviertelt und samt Kernen getrocknet. Um nicht zu viel Vitamin C zu zerstören wird der Tee nur kurz aufgekocht (circa 2-5g/Tasse) und dann weitere 30 Minuten abgedeckt ziehen gelassen. Verwendet wird ein Teefilter oder feinmaschiges Sieb, um die Brennhaare aufzufangen. Die Hagebutten können auch in Wasser über Nacht in kalten Wasser ziehen gelassen werden. Durch diese Methode bleibt der gesamte Vitamin C-Gehalt erhalten.


Hagebuttenpulver:

Für das Hagebuttenpulver werden die gepflückten Hagebutten, samt Kernen und Haaren, klein geschnitten und getrocknet. Die trockenen Hagebutten dann in einen Hochleistungsmixer geben und pulverisieren.


In dem Pulver sind noch mehr Nährstoffe enthalten, als im Tee und ist somit eine wunderbare Ergänzung im Alltag, um das Immunsystem zu unterstützten. Es kann zum Beispiel auf Müslis, Porridge oder Süßspeisen gegeben werden. Es schmeckt auch einfach auf das Butterbrot oder kann am Ende über Gerichte gegeben werden.


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Hagebuttenmus mit und ohne Zucker

Wichtig ist es zu beachten, dass die Hagebutten im Herbst eine andere Konsistenz und Geschmack haben als im Winter. Vor dem Frost ist das Fruchtfleisch fest und es ist etwas mehr Vitamin C enthalten. Nach den ersten frostigen Tagen werden die Hagebutten weich und süßer. Das sollte je nach Verwendung beachtet werden. Für unser Mus verwende ich die festen Hagebutten mit ein wenig Zugabe von Zucker oder Xylith und nach dem Frost, wenn die Früchte süßer sind wird dies nicht mehr benötigt (außer zum Haltbarmachen).


Hagebuttenmus

Für ein leckeres Mus aus Hagebutten werden die frischen Früchte verwendet. Der Stiel und Blütenstand wird abgeschnitten und dann werden die Hagebutten in einen Topf mit etwas Wasser gegeben und weich gekocht. Wer empfindlich bei Schleimhaut-Reizungen ist, sollte die Hagebutten wegen der Brennhaare vor der Verarbeitung besser auskratzen. Danach passiere ich die Früchte durch eine Flotte Lotte. Es kann auch ein Sieb verwendet werden.

So schnell und einfach ist das Grundrezept des Hagebuttenmus fertig. Wenn ihr es als süßes Mus verwenden wollt gebt ihr (bei Früchten vor dem Frost)

süßes Hagebuttenmus vor dem Frost:

1kg Hagebutten

500g 1:2 Gelierzucker

200ml Wasser

1-2 Zimtstangen


süßes Hagebuttenmus nach dem Frost:

1kg Hagebutten

200g 1:2 Gelierzucker

200ml Wasser

1-2 Zimtstangen


Zuckerfreie Alternative zum süßen Hagebuttenmus nach dem Frost:

1kg Hagebutten

200g Xylith

2 EL Konfitura (Gelierhilfe) oder 1 1/2 EL Xanthan

200ml Wasser

1-2 Zimtstangen


Für die süße Variante wird das Hagebuttenmus nun zusammen mit dem Zucker oder Xylith und der Zimtstange in einen Topf gegeben und erneut erhitzt. Bei der zuckerfreien Alternative wird auch das Konfitura mit dazu geben. Wenn das Mus kocht könnt ihr es schon vom Herd nehmen und in sterile Gläser füllen.

Die Variante mit Zucker ist mindestens 6 Monate haltbar, die Zuckerfreie sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und nach zwei Monat verbraucht sein.


Hagebutten-BBQ-Soße

1kg Hagebutten

200ml Wasser

1 rote Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1/2-1TL Kala Namak (ayurvedisches Schwefel-Salz für den rauchigen Geschmack)

1 Prise Zucker / Xylith

1 Schuss Balsamico-Essig oder Portwein

1 Schuss Rapsöl

Pfeffer, Chili und Kräuter nach Belieben

Für die herzhafte Variante, die Hagebutten-BBQ-Soße, wird auch zuerst ein Grundrezept des Hagebuttenmus hergestellt (s.o.). Währenddessen wird die Zwiebel und der Knoblauch mit einem Schuss Rapsöl in eine Pfanne gegeben. Wenn die Zwiebel glasig-braun ist, werden ein Schluck Balsamico-Essig oder Portwein zum ablöschen hinein gegeben. Das Gemisch vom Herd nehmen und beiseite stellen, bis das Mus fertig ist.

1 Kommentar


NikiKolm
26. Apr. 2023

Meine Großmutter hat immer köstlichen Hagebuttenwein gemacht. Den mochte ich immer sehr gerne. Übrigens ist der alkoholfreie weine test diesem Wein sehr ähnlich. Er ist jetzt mein Lieblingswein.

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